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Datenschutz 
 (E-Mail: wird nur unregelmäßig gelesen. Patientenbezogene 
Anfragen bitte nur telefonisch über die Praxis unter 0621-417541.
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Impressum)
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   Was hat eigentlich der Paukenerguß mit den
"Polypen" zu tun?
Symptome des Paukenergusses bei Kindern:Bleiben Belüftungsstörung des 
sonst luftgefüllten Mittelohres bestehen, so füllt sich dieses mit Flüssigkeit.
Dadurch können die Schwingungen des Schalls nicht mehr ungehindert an das Innenohr
weitergeleitet werden und die unter Tubenkatarrh geschilderten Probleme treten 
noch massiver auf. Es tritt eine sog. Schalleitungsschwerhörigkeit auf.
 Ursachen des Paukenergusses bei Erwachsenen:Das Prinzip ist bei Erwachsenen und Kindern das Gleiche, nur 
die Ursachen sind unterschiedlich. In der Regel wird eine den Paukenerguss 
verursachende Belüftungsstörungen der Ohren verursacht durch Anschwellen der 
Schleimhäute im Nasen- und Nasenrachenbereich, wie durch Allergie, Erkältung mit 
Schnupfen, Scheidewandverbiegung, Nasenpolypen, Nasennebenhöhlenentzündungen - 
aber manchmal auch nur durch sehr niedrige Luftfeuchtigkeit, wie sie in 
klimatisierten Linienflugzeugen oft herrscht. Dies allein wird meist noch keinen 
Erguss verursachen, aber häufig in Verbindung mit raschen Druckzunahmen der 
Atemluft, wie beim Sinkflug im Flugzeug oder noch intensiver beim
Tauchen. Durch den eingeschränkten Luftaustausch 
zwischen Umgebungsluft und Luft im Mittelohr entsteht ein Druckgradient, der 
sowohl das Trommelfell als auch die Mittelohrschleimhaut im wahrsten Sinne des 
Wortes unter Druck setzt und stark irritiert. Durch den relativen Unterdruck der 
dann im Mittelohr (der Pauke)  herrscht, wird aus der Pauken-Schleimhaut 
ein Transsudat passive abgepresst (im Gegensatz zum Exsudat, das aktiv 
produziert wird). Durch die mechanische Irritation können sich sogar 
Blutbeimischungen dem Paukensekret zeigen, das der Arzt dann im Mikroskop sehen 
kann und ein sog. "Barotrauma" des Mittelohres diagnostizieren kann. Ursachen des Paukenergusses bei Kindern:Häufigste Ursache  bei Kindern sind die 
vergrößerte Rachenmandeln (sog. Polypen) - aber auch wie beim Erwachsenen 
kann eine verlegte
oder behinderte Nasenatmung die Ursache sein. Schmerzen besteht meist nicht, 
manchmal ein Druckgefühl. Das Hauptproblem 
ist die Schwerhörigkeit, manchmal
kann das Ohr "quietschen" wenn noch Luftblasen bestehen oder das Ohr 
rauscht. Die Behandlung gleicht
der des Tubenkatarrhs, hat aber nicht so 
günstige Heilungsaussichten. Unterstützend sollten
schleimlösende und weitere abschwellende Medikamente eingesetzt werden. Dringend müssen mögliche Ursachen 
gesucht werden, manchmal kann
eine Operation nicht vermieden werden um eine bleibende Schwerhörigkeit zu vermeiden. 
Auf dem untern Bild sehen Sie, denn Zusammenhang zwischen dem oberen 
Nasenrachenraum und dem Mittelohr, die mit der Tube (oder auch "Eustachische 
Röhre" genannt) verbunden sind. Ist die in der Nähe des Tubenausganges gelegene 
Rachenmandel zu groß, behindert sie die Belüftung der Tube und somit auch des 
Mittelohres, ein Druckausgleich ist dann nicht mehr möglich, es entsteht 
zwangsläufig ein chronischer Tubenkatarrh und langfristig ein Paukenerguß. 
 
  
Therapie des Paukenergusses bei Kindern:Wenn der Paukenerguß (fast ausschließlich bei Kindern) durch
vergrößerte Rachenmandeln (umgangssprachlich: Polypen im Nasenrachenraum) bedingt ist, so sollte neben der unbedingt erforderlichen Entfernung der 
Rachenmandeln auch ein Schnittchen im Trommelfell erfolgen (Parazentese oder 
Paracentese). Durch 
diesen Schnitt kann die Flüssigkeit (beim sog. Serotympanon dünnflüssig) hinter dem Trommelfell abgesaugt werden, das 
Kind hört anschließend wieder fast normal gut. Diese Schnittchen heilen in der 
Regel nach wenigen Tagen wieder zu. Ein Problem besteht dann, wenn das Sekret zu 
zäh ist um vollständig entfernt zu werden (beim sog. Mukotympanon oder 
Mucotympanon). In ausgeprägten Fällen sollten 
Paukendrainagen (sog. Paukenröhrchen)  in das Trommelfell eingelegt werden, 
damit das Sekret genügend Zeit in den nächsten Wochen hat um abzulaufen. Diese 
Paukendrainagen (wir verwenden meist Goldröhrchen) stoßen sich nach ca. 6 
Monaten (3 Monaten bis über ein Jahr) selbstständig wieder ab, nur in seltenen Fällen müssen sie operativ 
wieder entfernt werden. Trotzdem legen wir Paukenröhrchen nur dann ein, wenn wir 
sie für unbedingt erforderlich halten um eine Ausheilung des Mittelohres zu 
erreichen, bzw. um einen evtl. drohenden Zweiteingriff zu vermeiden. Dieser ist 
allerdings manchmal unvermeidlich, wenn es nach dem Abstoßen der Röhrchen zu 
erneuten Problemen kommt. Nach Einlage von Paukenröhrchen kann das Eindringen 
von Wasser oder 
Schmutz problematisch sein. Nach dem Abstoßen der Röhrchen entstehen in der Regel keine 
relevanten Narben  im Trommelfell. Es gibt für hartnäckige Paukenergüsse 
auch andere Röhrchen, sog. T- oder Dauerröhrchen, diese müssen fast immer 
operativ wieder entfernt werden. Allerdings sind diese nach unserer Erfahrung 
etwas problemträchtiger - wir verwenden sie eher zurückhaltend, lieber legen wir 
noch mal ein gut verträgliches Goldröhrchen ein. Jenseits des 7. bis 10. Lebensjahres, wenn der kindliche Kopf 
groß genug ist, werden Paukenröhrchen praktisch nicht mehr gebraucht. Dann 
bleiben die Ohren auf Dauer belüftet. Erwachsene benötigen sie also nur in 
absoluten Ausnahmefällen.   Probleme bei Kindern 
mit Paukenröhrchen:Paukenröhrchen verursachen nur Ärger ....Sie verursachen vielleicht manchmal Probleme, aber in der 
Regel ersparen sie dem Kind viele Folgeerkrankungen, wenn sie sinnvoll 
eingesetzt werden. Beispiele dafür sind Sprachentwicklungsverzögerungen, 
bleibende Schwerhörigkeit, chronische Mittelohrerkrankungen. Nur als Kind kann 
man spielend die Sprache, manche Kinder sogar 2 oder 3 Sprachen, erlernen. Und 
diese kann man nur erlernen, wenn man sie gut, bzw. sehr gut, hört. Verpaßt man 
diese Zeit, so kann daraus ein nie wieder gut zu machender Schaden für die 
Entwicklung des Kindes entstehen. Ein solcher Schaden ist dann unverhältnismäßig 
viel gravierender als wenn das Kind wegen der Paukenröhrchen nur vom Schwimmbad 
oder Sandkasten ferngehalten werden müßte und das Duschen oder Baden nur unter 
Verrenkungen möglich wäre. Und selbst das ist nicht immer erforderlich. Lesen 
Sie weiter ....
 Prinzipiell ....sollte man natürlich das Eindringen von mehr oder weniger 
verschmutztem Wasser, Sand oder Staub in die Gehörgänge vermeiden. Auch 
Ohrenstäbchen (Q-Tips) haben dort nichts verloren. Dies gilt besonders auch für 
Ohren von Kindern mit Paukenröhrchen. Das Waschen des Kopfes oder die Badesaison 
sind für viele Eltern etwas problematisch. Das Schwimmen:Paukenröhrchen haben einen ganz kleinen Kanal, durch den die 
Luft in das Mittelohr geleitet wird. Durch diesen Kanal kann prinzipiell auch 
Wasser in das Mittelohr dringen. Früher haben wir HNO-Ärzte daher das Schwimmen 
mit liegenden Paukenröhrchen stets verboten. Mit den Jahren stellt man 
allerdings fest, daß Wasser relativ selten eindringt, dank sei der 
Oberflächenspannung des Wassers. Daher müssen prinzipiell nicht alle Kinder mit 
Paukenröhrchen auf das Schwimmen verzichten, weder im Schwimmbad, noch im Weiher 
oder im Meer. Beim Großteil der Kinder passiert dabei nämlich nichts! Diesen 
Kindern möchten wir nicht das Schwimmvergnügen verbieten! Und die wenigen 
Kinder, die gehäufte Probleme beim Schwimmen bekommen, sollen dann eben besser 
doch aus dem Wasser bleiben, das ist besonders im Sommer schade und schwierig, 
aber wir halten ein gutes Gehör und eine normale Sprachentwicklung für 
wichtiger! Allerdings sollte man wenn möglich nicht Tauchen, einige Quellen 
behaupten allerdings, daß das Tauchen bis 60 cm Tiefe (manche geben sogar 2 m 
an) gefahrlos möglich sei, somit 
scheint also ein kurzes Untertauchen nicht bedenklich zu sein. Da die Gehörgänge 
nach innen leicht ansteigend, legt sich beim Eintauchen des Kopfes in das Wasser 
eine Luftblase schützend vor das Trommelfell (ähnlich wie diese auch in einem 
Glas bleibt, das man umgestülpt unter Wasser hält). Diese Luftblase steigt 
allerdings sofort auf, wenn man den Kopf vornüberbeugt oder stark zur Seite 
neigt. Das sollte man also unbedingt unter Wasser vermeiden. Prinzipiell ist 
auch die Risikobereitschaft der Eltern ausschlaggebend, sehr vorsichtigen Eltern 
empfehlen wird intensives Schwimmen und Tauchen eher zu vermeiden, allerdings 
nur solange, wie das Kind darunter nicht leidet. Dann sollte man die Wasserratte 
durchaus doch ins Wasser lassen, wie gesagt, meist geschieht nichts. Falls es 
dann doch einmal zu einer Mittelohrentzündung kommen sollte, so ist das auch 
kein Beinbruch, wenn man gleich beim Beginn des Ohrenlaufens einen HNO-Arzt 
konsultiert.  Kommt es allerdings bei wiederholtem Schwimmen regelmäßig und 
reproduzierbar immer wieder zu  Mittelohrentzündungen, dann ist es vorbei mit dem 
Schwimmvergnügen! Auch wenn die Mittelohrentzündung bei liegendem Paukenröhrchen 
nicht mehr so schmerzhaft ist: Behandlungsbedürftig ist aber auch eine solche 
Mittelohrentzündung ! Das Waschen mit Seifenwasser:Hier liegen geänderte physikalische Umstände vor, die 
Oberflächenspannung des Wassers fehlt. Wenn man 
Wasser durch das Paukenröhrchen "hindurchdrücken" will, dann geht das um so 
leichter, je größer das Loch ist. Es geht aber auch um so leichter, je 
dünnflüssiger die Flüssigkeit ist. Und hier kommt die Seifenlauge mit "ins 
Spiel". Seifenlauge "entspannt" das Wasser und setzt die Oberflächenspannung 
herab, so daß das Wasser leichter hindurchfließen kann. Daher auch die 
Verbesserte "Waschkraft" des Wassers durch Seife, weil es die Verschmutzung viel 
leichter benetzt und  entfernbar macht. Mit solchem Wasser 
sollte man vorsichtig sein, am besten man läßt das Kind trockene Waschlappen 
beim Kopfwaschen auf die Ohren halten. Ohrstöpsel, ein leidiges Thema:Will man verhindern, daß doch Wasser in das Ohr eintritt, so 
sind viele Eltern versucht sich Ohrstöpsel für Ihr Kind zu besorgen. Wir raten 
davon dringend ab, weil: 
  
es Studien gibt, die anzeigen, daß die Bakterienbesiedlung 
des abgeschlossenen Ohres binnen weniger Minuten um das Vielfache ansteigen 
kann, sobald Ohrstöpsel eingesetzt werden (Brutkasteneffekt)
sie tatsächlich gehäuft zu Mittelohrentzündungen führen
sie eine Sicherheit vorspiegeln, die sie absolut nicht halten 
können
sie meistens extrem teuer sind Soll für einige Minuten tatsächlich ein Wassereintritt in das 
Ohr vermieden werden, so empfehlen wir Watte einzufetten (Creme, Bepantensalbe®, 
notfalls Sonnen- oder Olivenöl) und diese in die Ohren (nicht zu tief) zu 
stecken). Man kann diese auch noch mit braunen Pflaster festkleben (es hält 
einige Minuten auch im Nassen). Man kann auch eine eng anliegende Badekappe (es 
gibt da sehr elastische für Schwimmwettkämpfer) darüber ziehen um die Watte 
besser zu fixieren. 
 Weitere 
Patienteninformationen
 über 
Paukenröhrchen downloaden. 
 Komplikationen durch Wassereintritt:Bei Kinder kann jedes normale Ohr kann mal eine Mittelohrentzündung bekommen, 
ob mit oder ohne Paukenröhrchen. Wenn die Kinder mit Paukenröhrchen schwimmen 
gehen, kann auch mal eines darunter sein, das zufällig eine Mittelohrentzündung 
bekommt, eine sog. Badeotitis (fälschlicherweise oft mit der 
Gehörgangsentzündung nach dem Baden verwechselt). Dabei steigen beim 
Verschlucken von Wasser, das unangenehmerweise manchmal in die Nase kommt, Keime 
durch den Nasenrachen auf bis ins Mittelohr und machen dort die Badeotitis, 
eigentlich einen ganz normale Mittelohrentzündung - und das ob mit oder ohne 
Paukenröhrchen.  Bei liegenden Paukenröhrchen sind die Mittelohrentzündungen kaum schmerzhaft, 
weil sich ja kein Druck mehr im Mittelohr aufbauen kann. Man erkennt die 
Mittelohrentzündung dann am Eiterfluß aus dem Ohr. Wenn das passiert, sind in 
der Regel Antibiotika fällig, evtl. auch nur als Ohrentropfen, aber wie gesagt: das kommt auch vor ohne daß 
Wasser durch die Röhrchen in die Mittelohren eintritt und außerdem - 
Mittelohrentzündungen können auch ganz ohne Kontakt mit Wasser auftreten.
 
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